Das Präsidium des Regenwald-Tribunals

Kaspar Müller — Präsident
Ökonom und Freund von Bruno Manser

Der Basler Ökonom Kaspar Müller war früher u.a. Präsident der Ethos Stiftung in Genf und Präsident von responsAbility Investments AG in Zürich. Heute ist er Präsident der Stiftung 5R-Saint-Ursanne für Kreislaufwirtschaft. Als Freund und Erbenvertreter von Bruno Manser beschäftigt er sich seit vielen Jahren mit den Anliegen des verschollenen Umweltschützers.

«Menschenrechte schützen Menschen — aber nur, wenn diese Rechte engagiert verteidigt werden. Weltweit.»




Die Jury am Regenwald-Tribunal

Cynthia Gabriel — Vorsitzende der Jury
Juristin und Antikorruptionsexpertin

Cynthia Gabriel, Gründerin des Center to Combat Corruption & Cronyism (C4 Center) in Kuala Lumpur, ist eine Pionierin der Menschenrechts- und Antikorruptionsbewegung in Malaysia. Die Juristin und Naturwissenschafterin ist Mitglied des Global Future Councils Advisory Board des World Economic Forums (WEF) und wurde 2022 mit dem renommierten «Anti Corruption Champions Award» der US-Regierung ausgezeichnet.

«Nach sieben Jahren gelang es uns in Malaysia, im Zusammenhang mit dem 1MDB-Skandal einen ehemaligen Premierminister wegen Korruption und Geldwäscherei zur Rechenschaft zu ziehen.»


James Bujang
Penan-Aktivist, Miri, Sarawak

James Bujang ist Mitarbeiter der Penan-Selbsthilfeorganisation Keruan und unterstützt die Gemeinden in abgelegenen Regenwald-Gebieten mittels Projekten in den Bereichen Infrastruktur, Bildung und Landwirtschaft.

Er ist im Urwald in der Nähe von Long Sabai geboren und hat die nomadische Lebensform der Penan in seiner Kindheit und Jugend noch selbst erlebt. James Bujang schöpft seine tägliche Motivation aus der Gewissheit, dass seine Arbeit für die von der Abholzung stark betroffenen Penan konkrete Verbesserungen bringt.



Nina Burri
Juristin und Expertin für Unternehmen und Menschenrechte bei HEKS, Zürich

Die promovierte Rechtsanwältin Nina Burri untersucht und dokumentiert Menschenrechtsverstösse und berät regelmässig NGOs und Behörden. Ihre Schwerpunkte sind internationales Strafrecht, internationaler Menschenrechtsschutz und die Verantwortung von Unternehmen. Neben ihrer Tätigkeit beim Hilfswerk HEKS ist sie Konsulentin bei der Zürcher Kanzlei RISE Attorneys at Law. Zuvor arbeitete Nina Burri u.a. als Assistenz-Staatsanwältin am internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, bei verschiedenen Strafverfolgungsbehörden im Kanton Zürich sowie am Institut für Völkerrecht und ausländisches Verfassungsrecht der Universität Zürich.


Voon Shiak Ni
Rechtsanwältin, Kuching, Sarawak

Voon Shiak Ni ist seit 2001 praktizierende Rechtsanwältin in Kuching, Sarawak, mit Schwerpunkt Öffentliches Recht und hat sich in einer Vielzahl von Fällen für die Menschenrechtsbewegung und Indigenenrechte engagiert. Sie ist Gründerin von SN Voon & Associates, Advocates. Die Kanzlei ist stolz darauf, die Penan- und Berawan-Communities im Mulu-Landrechtsfall vertreten zu haben, in dem zwei Pachtverträge für Ölpalmenplantagen über mehr als 4000 Hektaren Land angrenzend an den Gunung Mulu-Nationalpark widerrufen wurden. Somit konnte die Integrität und der aussergewöhnliche universelle Wert des UNESCO-Weltnaturerbes mit seiner einzigartigen Natur, seinem Ökosystem und seiner Landschaft geschützt werden.



Joe Lamb
Baumpfleger, Schriftsteller, Pädagoge und Aktivist, Berkeley, Kalifornien

Joe Lamb hat Abschlüsse in Biologie, Ökologie und der Filmproduktion. Er gründete 1991 in Berkeley (Kalifornien) die NGO The Borneo Project, um auf die Notlage der indigenen Völker Borneos und die Bedeutung ihrer Landrechte für den Erhalt der Regenwälder aufmerksam zu machen. Joe arbeitete während des Vietnamkriegs als Sanitäter in einem Krankenhaus, baute in den 1970er Jahren Solarhäuser in New Mexico, unterrichtete Grundschüler aus Mexico City in Ökologie und engagierte sich als Organisator der Nuclear Weapons Freeze Campaign für atomare Abrüstung.



Harrison Ngau Laing
Rechtsanwalt und ehemaliges Mitglied des malaysischen Parlaments, Miri, Sarawak

Harrison wurde im Kayan-Langhaus von Long Kesseh im mittleren Baram, Sarawak, geboren und wuchs dort auf. Harrison setzt sich seit 1975 für den Schutz der indigenen Gebiete ein, nachdem die Abholzung auf das Land seiner Gemeinde vorgedrungen war und den Wald zerstört und die Flüsse verschmutzt hatte. Von 1981 bis 1990 arbeitete er bei Friends of the Earth (Sahabat Alam Malaysia/SAM) als Direktor für Sarawak. In dieser Zeit wurde SAM mit dem Right Livelihood Award ("Alternativer Nobelpreis") für Harrisons Arbeit in Sarawak ausgezeichnet. 1990 erhielt Harrison den Goldman Environmental Prize. Von 1990 bis 1995 war er Abgeordneter des malaysischen Parlaments. Seit 2001 praktiziert er als Rechtsanwalt und spezialisierte sich auf indigene Landrechte, Umwelt- und Menschenrechtsfragen. Seine Praxis betreibt er in der Stadt Miri, kehrt aber regelmässig in sein Langhaus zurück, wo er sich wie seine Vorfahren der Landwirtschaft, Jagd, Fischerei und dem Sammeln von Waldprodukten widmet.


Charlie Holt
Lawyer, Greenpeace legal advisor, London

Charlie Holt advises on legal strategy for Greenpeace International, where he leads the organisation’s SLAPP resilience strategy and sits on the European Commission’s Expert Group on SLAPPs (Strategic Lawsuits Against Public Participation). He sits on the Steering Committee of the Coalition Against SLAPPs in Europe (CASE) and co-chairs the UK Working Group on SLAPPs. Since 2016, Charlie has advised on the response of Greenpeace International to two aggressive large-scale SLAPPs targeting Greenpeace entities in the USA, and in 2018 helped to set up the US anti-SLAPP coalition Protect the Protest. Charlie previously advised on campaign strategy for the free speech organisation English PEN and now works part-time with Global Climate Legal Defense (CliDef) to build support for climate activists facing SLAPPs and other legal threats.